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Rathaus
28.05.2018

Gefährliche Schönheit - Riesen-Bärenklau breitet sich im Kreis Höxter aus

Ursprünglich stammt er aus dem Kaukasus, mehr und mehr breitet sich der Riesen-Bärenklau aber auch im Kreis Höxter aus. Die wegen ihrer imposanten Größe auch als Herkulesstaude bekannte Pflanze wurde im 19. Jahrhundert als Gartenzierde eingeführt. Schön anzusehen sind die jetzt blühenden bis zu vier Meter hohen, ausladenden Gewächse in der Tat. Aber sie sind auch eine große Gefahr.

Eine einzige Pflanze kann bis zu 100.000 Samen produzieren, die sich bevorzugt entlang von Gewässern ausbreiten. So entwickeln sich aus wenigen Stauden in kurzer Zeit flächendeckende Bestände, die die natürliche Vegetation komplett überwuchern und sich immer weiter vermehren.

Hinzu kommt, dass der Riesen-Bärenklau für Menschen äußerst bedrohliche Eigenschaften aufweist: Einige Stunden bis Tage nach Berührung oder Kontakt mit den Pflanzensäften entwickeln sich unter dem Einfluss von Sonnenlicht heftigste, schmerzhafte Brandwunden mit starker Blasenbildung. Sie heilen nur schlecht ab und können bleibende Hautschäden verursachen. Wenn größere Hautpartien betroffen sind, ist ärztliche Behandlung meist unumgänglich. Besonders gefährdet sind Kinder, die zwischen den attraktiven, großen Gewächsen vermeintlich ideale Verstecke finden.

Um die Gefahr im Griff zu behalten und einzudämmen, sind bei der Bekämpfung alle gefordert. „Auch die Bürger müssen in ihrem Garten oder auf Nutzflächen Ausschau nach der Pflanze halten, um die Ausbreitung frühzeitig zu stoppen“ betont Dr. Kathrin Weiß, Leiterin der Landschaftsbehörde im Kreishaus. Nur gemeinsam sei eine nachhaltige Bekämpfung möglich.

Das Mittel der Wahl ist eine Beseitigung der Pflanze durch Absägen und Ausstechen der Wurzel. Am besten noch vor der Blüte, spätestens aber, wenn die Samenbildung beginnt. Dabei muss der Wurzelstock in ca. 10 cm Bodentiefe durchstoßen werden, um das obere Drittel der Wurzel abzutrennen. Die Pflanzenreste können nach dem Abtrocknen kompostiert werden, die Blütenköpfe müssen dagegen in einer Plastiktüte in den Hausmüll gegeben werden, damit die Samen nicht notreifen. Das Abschneiden der Blütenstände allein hilft nicht, da der Riesenbärenklau ein enormes Regenerationspotenzial besitzt und schnell weitere Blüten nachbildet. Aus diesem Grunde ist auch mehrmalige Nachkontrolle im Jahr notwendig, ob nicht doch wieder neue Triebe aus dem Boden kommen. Bei den Arbeiten sollten auf jeden Fall dichte Kleidung, Handschuhe und Schutzbrille getragen werden, gut bewährt hat sich der Einsatz einer Stangensäge. „Die Giftspritze ist dagegen außerhalb landwirtschaftlicher Nutzflächen und in Gewässernähe tabu und im privaten Bereich ohnehin verboten“, erinnert Abteilungsleiterin Dr. Weiß.

Erkennbar ist der Riesen-Bärenklau übrigens neben seiner üppigen Größe auch an den handartig gelappten und dicht borstig behaarten Blättern und Stängeln. Fragen zur Bekämpfung und die Meldung von Standorten nimmt Frau Tewes von der Orgelstadt Borgentreich, entgegen.