Direkt zu:
Zum Aktivieren des Google-Übersetzers bitte klicken. Wir möchten darauf hinweisen, dass nach der Aktivierung Daten an Google übermittelt werden.
Mehr Informationen zum Datenschutz
Rathaus
16.09.2019

Wenn Entscheider nicht mehr entscheiden können

Unter diesem Motto stand ein sehr interessanter Vortrag von Manfred Pöter, der als Verwaltungsdirektor a.D., alltägliche Situationen beschrieb, in denen Menschen nach einem schweren Unfall oder Krankheit nicht mehr in der Lage waren, Entscheidungen, die ihr weiteres Leben bestimmen sollten, selbst zu treffen.

Das im Grundgesetz festgeschriebene Selbstbestimmungsrecht beinhaltet das Recht, das Leben nach eigenen Vorstellungen zu gestalten. In dieses Recht darf nur in engen gesetzlich geregelten Grenzen eingegriffen werden. Zum Selbstbestimmungsrecht gehört auch das Verbot medizinischer Eingriffe oder Behandlungen ohne Zustimmung der betroffenen Person. Diese hat das Recht, die Zustimmung zu notwendigen medizinischen Eingriffen bewusst zu verweigern. Verschiedene Krankheiten, evtl. die fortschreitende Demenz, führen zu einer Beeinträchtigung des freien Willens. Die Erkrankten sind nicht mehr in der Lage, willensgesteuerte Entscheidungen zu treffen oder ihren Willen deutlich zu machen. Pöter berichtete, dass jeder, egal in welchem Alter sich mit diesem Thema auseinandersetzen sollte und muss.  Ist es erst zu einer Situation gekommen, in der ich nicht mehr selbst entscheiden kann und Angehörige, Freunde oder Fremde über mein bislang selbstbestimmtes Leben Aussagen treffen, ist es in der Regel zu spät. Pöter machte sehr eingehend deutlich, dass solch ein fremdbestimmtes Leben durch Angehörige, oder durch einen Betreuer, der vom Amtsgericht bestimmt wird, den Lebenspartner, die Familie und Freunde sehr belasten kann.

Bürgermeister Rauch dankte dem Vorsitzenden des Wirtschaftsforums Michael Suermann, der diesen Vortrag ermöglicht hatte und dem Redner Manfred Pöter für die deutlichen Worte und Ausführungen zu einem teils sehr schwer verdaulichen Thema.