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Rathaus
25.09.2019

Die Digitalwerkstatt hat die Grundschule Borgentreich besucht

Die Digitalwerkstatt des NRW-Schulministeriums stand Mitte September auf dem Schulhof der Borgentreicher Grundschule. Es war die einzige Station im Kreis Höxter.

Schon frühmorgens drücken sich die Borgentreicher Grundschüler an den Fenstern des großen Containers die Nasen platt. Übers Wochenende war der ausziehbare weiße Kasten wie von Zauberhand auf ihrem Schulhof aufgestellt worden. Es ist die Digitalwerkstatt des NRW-Schulministeriums, die per Sattelschlepper nach Borgentreich gebracht wurde. Sie tourt schon fast ein Jahr durchs Land – und im Kreis Höxter steuert sie nur Borgentreich an.

Stefan Ristics öffnet die gläserne Schiebetür uns lässt die erste Schülerhorde hinein. Tatsächlich – die komplette 4a findet Platz in dem Container. Als Shawn das Schaf auf dem Fernseher erscheint, ahnen die Jungs und Mädchen gleich, um was es geht: Sie werden heute mit der Stop-Motion-App arbeiten, also mit dem Tablet eine Art Trickfilm erstellen – wie früher das Daumenkino, nur eben digital.

Geübt wird zunächst mit zwei Bällen, die die Schüler im Minifilm über den Tisch wandern lassen „Erst die Hände weg, dann das Foto machen“, hat Marie schon verstanden. Und dann geht es ans Kulissenbauen.

Ronja Baetz und ihre Kollegen wollen den Schülern zeigen, dass man mit Tablets weit mehr machen kann als Daddeln und im Internet surfen. „Die Schüler sollen die Tablets als Werkzeug sehen statt nur in der Konsumentenrolle zu bleiben“, sagt die Mitarbeiterin der Digitalwerkstatt.

In den nächsten Tagen werden sie mit den dritten und vierten Klassen auch Roboter bauen und steuern, mit Scratch Spiele programmieren oder mit dem Bookcreator ein Buch schreiben.

„Wir fassen es als Auszeichnung auf, dass die Digitalwerkstatt zu uns nach Borgentreich gekommen ist“, freut sich Bürgermeister Rainer Rauch. Immerhin hat die Stadt in den vergangenen Jahren viel Geld in die multimediale Ausstattung der Schulen gesteckt und für einen schnellen Glasfaseranschluss gesorgt.

Allein die Borgentreicher Grundschule verfügt über 78 Tablets. „Heute muss Schule nicht nur Schreiben, Rechnen, Lesen vermitteln, sondern auch auf die digitale Welt vorbereiten“, so der Bürgermeister weiter.

Schulrat Hubertus Gockeln erzählt, dass sich die Grundschulen im Kreis quasi um die Digitalwerkstatt gerissen haben. „Wir haben die mit den entsprechenden technischen Voraussetzungen rausgepickt und dann ausgelost“, erzählt der Aufsichtsbeamte für alle Grundschulen im Kreis. Alle Schulen, alle Schulträger im Kreis seien in Sachen digitale Bildung inzwischen auf dem Weg.

Schulleiterin Marlies Müller ist gespannt auf die Projektwoche. Der Stadt Borgentreich sei es ein Anliegen, ihre Schulen gut ausgestattet in die Zukunft zu führen, lobt die Lehrerin. Und sie hört von den Mitarbeitern der Digitalwerkstatt, dass selbst für Grundschulkinder die Thematik brandaktuell sei: „Die Arbeitswelt ändert sich, deswegen ist das wichtig auch schon für jüngere Schüler“, betont Ronja Baetz.

Eine Woche lang bleibt die Digitalwerkstatt jetzt in Borgentreich. Für die Eltern wird am Donnerstag um 19 Uhr ein Abend zum Thema Medienkonsum angeboten. Auch die Lehrer profitieren von mehreren Fortbildungen am Nachmittag. Und am Freitag werden die Schüler ihre Arbeitsergebnisse präsenteren.

Aktuell ist übrigens nur eine Digitalwerkstatt in NRW unterwegs. Die Landesregierung plant aber, künftig vier oder fünf von den Containern auf die Reise durchs Land zu schicken.

Quelle:
Manuela Puls/Neue Westfälische