Muddenhagen
Gut 1 km südlich des Hohen Berges, wie Manrode dicht bei der Grenze zu Hessen, liegt das Bergdorf Muddenhagen mit seinen rund 200 Einwohnern. Auch dies Dorf war und ist ganz durch Landwirtschaft geprägt, wenn es auch mit einer Orgelbauerwerkstatt sicherlich den außergewöhnlichsten Gewerbebetrieb der Stadt Borgentreich aufweist.
Muddenhagen wird in einer Urkunde aus dem Jahr 1100 als Muthen erwähnt. Der Name bezeichnet ein Schlammgebiet, in dem kleinere Quellen entspringen. Das heutige Grundwort des Namens, Hagen (hier einfach in der Bedeutung 'Wald'), wurde erst später angehängt. Der hessisch-paderbörnische Grenzatlas von 1754 verzeichnet Moddenhagen.
Muddenhagen gehörte wie Manrode zur Bühner Pfarrei und wurde daher seit dem 17. Jahrhundert in den dortigen Kirchenbüchern erwähnt. So ist z. B.
zu erfahren, dass 1760, als im Siebenjährigen Krieg hessische Truppen bei Muddenhagen lagen, die Bevölkerung so arm war, dass in Umkehrung sonstiger Verhältnisse die Soldaten sammelten, um die größte Not im Dorfe zu lindern.
Um 1900 bekam der Ort eine Kirche, es war wohl seine zweite. Bei der machte sich jedoch der vom Ortsnamen versprochene Untergrund geltend: 1955 war sie von unten so feucht, dass sie abgerissen werden musste. Bei der nächsten Kirche umging man das Problem, indem man sie einfach höher, nämlich auf dem Schuttberg der alten erbaute.